Lebensräume für Wildbienen & Co
Niststandort am BSBZ Hohenems
![](https://wild-bienen.at/wp-content/uploads/2023/06/mapimage.png)
kurz & knapp
- In Österreich gibt es ca. 700 Bienenarten – außer der Honigbiene werden diese alle als Wildbienen bezeichnet. Sie sind mit Abstand unsere wichtigsten Bestäuber!
- Unsere Wildbienen sind vor allem durch Lebensraumverlust (Mangel an Blütenpflanzen, Nistplätzen und Baumaterial), Pestizide und den Klimawandel bedroht und müssen dringend geschützt und gefördert werden! Deshalb entstehen hier am BSBZ Hohenems (Bäuerliches Schul- und Bildungszentrum) wertvolle Lebensräume für Wildbienen, welche Nistmöglichkeiten, Blühflächen und Nistmaterial bieten.
- Der Standort soll informieren (detaillierte Informationen zu den einzelnen Bereichen, Bezugsquellen, Hintergrundinfos), inspirieren und zur Nachahmung animieren!
- Es handelt sich um Versuchsflächen die wissenschaftlich begleitet und dokumentiert werden.
- Auch in den nächsten Jahren wird weiter am Standort gearbeitet und dieser Schritt für Schritt erweitert.
- Das Projekt entstand im Zuge des Kurses „Wildbienenbotschafter:innen“ unter Zusammenarbeit von Wildbienenfachleuten, dem Vorarlberger Imkerverband und dem BSBZ Hohenems.
Nistmöglichkeiten
![Kreative Ausführungen - grundsätzlich gilt es aber zu beachten, dass die Hohlräume waagrecht, die Pflanzenstängel schräg/senkrecht angebracht werden. Wir wagen aber auch Experimente.](https://wild-bienen.at/wp-content/uploads/2023/06/20220625_151310-768x576.jpg)
![Nach und nach werden Elemente ergänzt - Vielfalt ist eines der Ziele.](https://wild-bienen.at/wp-content/uploads/2023/06/20220625_143014-768x576.jpg)
![Die Wildbienenbotschafter:innen (2022) beim Befüllen der Waben.](https://wild-bienen.at/wp-content/uploads/2023/06/20220625_143441-768x576.jpg)
2022 wurden bereits Nistmöglichkeiten für Hohlraum- , Stängel- und Totholznister geschaffen. Im Fach Baukunde fertigten Schüler:innen des BSBZ (nach einem Wildbienen-Crashkurs durch die Kursleitung) zusammen mit ihrem Lehrer Ewald Bechter Holzwaben an, welche dann von den Kursteilnehmer:innen befüllt wurden. Dabei kamen verschiedene Materialien zum Einsatz: trockenes Hartholz (mit Bohrungen), Totholz, Pappröhrchen, Schilf- und Bambusröhrchen, sowie trockene Brombeerstängel und Lehm. Zudem wurde in der Nähe eine kleine Lehmkuhle angelegt, um Baumaterial für die Anfertigung der Brutzellen bereitzustellen. Zwei Steher (Eiche) mit Bohrungen bieten Nistmöglichkeiten für Hohlraumnister und in Totholz nistende Arten. Im Frühjahr 2023 wurden sie schon fleißig von Holzbienen (Xylocopa) inspiziert.
2023 wird der Standort erweitert. Im Fokus stehen die Anlage von Blühflächen sowie die Schaffung eines Sandariums für bodennistende Wildbienenarten.
![Sandarium nach dem Platzieren der umgedrehten Birke (Windwurf) - 18.7.23](https://wild-bienen.at/wp-content/uploads/2023/07/DSCF1366-768x512.jpg)
![Grundfläche für das Sandarium - die Dicke der aufgebrachten Substratschicht sollte mindestens 40 cm betragen.](https://wild-bienen.at/wp-content/uploads/2023/07/DSCF0576-768x512.jpg)
![Ausbringen einer gut 10 cm dicken Drainangeschicht aus grobem Rundkorn um Staunässe zu vermeiden.](https://wild-bienen.at/wp-content/uploads/2023/07/DSCF0606-768x512.jpg)
![Die verschiedenen Substrate werden in unterschiedlichen Bereichen Schicht für Schicht aufgetragen und verfestigt.](https://wild-bienen.at/wp-content/uploads/2023/07/DSCF0628-768x512.jpg)
![Richard Gutensohn (Loacker Recycling, Ländle Erde) unterstützte uns großzügigerweise mit der Bereitstellung des Großteil der Substrate. Wir sind gespannt wie gut sie im Vergleich zueinander angenommen werden. Hier im Gespräch mit Simone König (Blühflächen).](https://wild-bienen.at/wp-content/uploads/2023/07/DSCF0631-768x512.jpg)
![Alexandra Kopf (Kopf-Kies-Beton) unterstützte uns mehrfach beim Projekt und machte sich selbst vor Ort ein Bild der Lage. Natürlich waren auch wieder Wildbienenbotschafter:innen bei der Umsetzung dabei!](https://wild-bienen.at/wp-content/uploads/2023/07/DSCF0636-768x512.jpg)
![Im Juli 2023 fiel eine Birke einem Windwurf zum Opfer (Lustenau, Heidesand). Die Birke wird in den nächsten Jahren in Totholz nistenden Wildbienenarten (z.B. Holzbienen) Nistmöglichkeiten bieten. Bis dahin wird es aber vermutlich noch etwas dauern, da das Holz noch nicht getrocknet ist.](https://wild-bienen.at/wp-content/uploads/2023/07/DSCF1259-768x512.jpg)
![Die Fachkompetenz des BSBZ Lehrers Markus Casagrande kam sehr gelegen.](https://wild-bienen.at/wp-content/uploads/2023/07/DSCF1272-768x512.jpg)
![Der Wurzelstock mit dem Bodensubstrat stellt einen weiteren kleinen Lebensraum für eine Vielzahl von Tieren dar - auch für im Boden nistende Wildbienen.](https://wild-bienen.at/wp-content/uploads/2023/07/DSCF1278-768x512.jpg)
![Abtransport...](https://wild-bienen.at/wp-content/uploads/2023/07/DSCF1293-768x512.jpg)
![... Platzierung durch Renato Jäger.](https://wild-bienen.at/wp-content/uploads/2023/07/DSCF1297-768x512.jpg)
![Feinjustierung und Fixierung.](https://wild-bienen.at/wp-content/uploads/2023/07/DSCF1309-768x512.jpg)
![Vielen Dank allen Beteiligten für ihr tatkräftiges Engagement!](https://wild-bienen.at/wp-content/uploads/2023/07/DSCF1360-768x512.jpg)
![DSCF1329](https://wild-bienen.at/wp-content/uploads/2023/07/DSCF1329-768x512.jpg)
![Im August wird noch das Gelände modelliert und es werden zusätzliche Elemente eingebaut (Steine, Totholz, Stängel). Zudem folgt die Installation des Brunnens und der Bau der Trockensteinmauer. Wir bleiben dran!](https://wild-bienen.at/wp-content/uploads/2023/07/DSCF1364-768x512.jpg)
Sandarium
- Grundsätzlich: es ist normal, dass Sandarien nicht sofort besiedelt werden – hier ist Geduld gefragt 🙂
- 2/3 unserer Pollen sammelnden Wildbienenarten nisten in selbst gegrabenen Nestern im Boden
- Fläche: ca. 27 m2
- Grasnarbe wurde abgetragen und der Boden ca. 30 cm ausgekoffert
- Drainageschicht von gut 10 cm aus Rundkorn
- Einfassung: Teils durch Trockensteinmauer (Herbst 2023) und Steinbrunnen (Bienentränke, Deko), teils durch Baumstämme – es entstehen zusätzliche Lebensräume
- Abbruchkante wird integriert
- Fläche wird teils mit Brombeerstängeln/-ranken bedeckt (für stängelnistende Arten und gegen Katzen)
- In der Mitte wurde ein umgedrehter Wurzelstock mit Bodensubstrat und Stamm platziert (Nistmöglichkeiten, Deko)
- Es wird mit 4 verschiedenen Substraten experimentiert (unterschiedliche Eigenschaften und v.a. Härten):
- Variante 1: Kabelsand: ungewaschen, sehr hoher Sandanteil, wenig Lehm-/Schluffanteil – von Kopf-Kies-Beton
- Variante 2: Ton/Schluff/Sandgemisch – von Ländle Erde
- Variante 3: wie V2 aber zusätzlich mit Ziegelsand abgemischt – von Ländle Erde
- Variante 4: wie V2 aber zusätzlich mit gewaschenem Natursand abgemischt – von Ländle Erde
Totholz
- neben dem umgedrehten Wurzelstock werden weitere Hartholzelemente in unterschiedlichen Zersetzungsstadien auf dem Gelände verteilt (Stadt Hohenems)
- hier finden Hohlraumnister, sowie Arten, die selbst Gänge in das Totholz nagen Nistmöglichkeiten
- die Einfassung aus Baumstämmen (Hartholz) schafft zusätzliche Lebensräume
Trockensteinmauer
- wird im Herbst 2023 vom BSBZ im Zuge des Unterrichts angefertigt
- bietet Nistmöglichkeit für Wildbienen (Hohlräume, frei hängende Nester), aber auch für viele andere Tiere (z.B. Insekten, Spinnen, Reptilien, Kleinsäuger…).
Blühflächen
![Die Ende Juni 2022 frisch angelegten Blühflächen 1-3, sowie die Fläche für das Sandarium am BSBZ.](https://wild-bienen.at/wp-content/uploads/2023/06/DSCF0567-1.png)
![Simone König im Gespräch mit Pflanzenbau-Lehrer Christoph Weißenbach.](https://wild-bienen.at/wp-content/uploads/2023/06/DSCF0388-768x512.jpg)
![Auflockerung des Bodens der Flächen 2 und 3.](https://wild-bienen.at/wp-content/uploads/2023/06/DSCF0368-768x512.jpg)
![Aufbringen einer ca. 20 cm dicken Schicht aus Rundkorn 0/32 Kies (Kopf-Kies-Beton in Altach).](https://wild-bienen.at/wp-content/uploads/2023/06/DSCF0365-768x512.jpg)
![Vorbereitung der Blühflächen 1-3.](https://wild-bienen.at/wp-content/uploads/2023/06/DSCF0416-768x512.jpg)
![BF 1-3 und die Fläche für das Sandarium.](https://wild-bienen.at/wp-content/uploads/2023/06/DSCF0433-768x512.jpg)
![Die Schüler:innen des BSBZ packten mit an.](https://wild-bienen.at/wp-content/uploads/2023/06/DSCF0441-768x512.jpg)
![Bewässern der Initialpflanzen für BF 1 und 4.](https://wild-bienen.at/wp-content/uploads/2023/06/DSCF0451-768x512.jpg)
![Ausbringung einer ca. 2 cm dicken Schicht aus Grünschnittkompost (Ländle Erde).](https://wild-bienen.at/wp-content/uploads/2023/06/DSCF0483-768x512.jpg)
![Initialbepflanzung - Tipp: nicht zu hoch setzen!](https://wild-bienen.at/wp-content/uploads/2023/06/DSCF0495-768x512.jpg)
![Wildbienenbotschafter:innen im Einsatz!](https://wild-bienen.at/wp-content/uploads/2023/06/DSCF0500-1-768x512.jpg)
![Nach der Initialbepflanzung wurden dieverschiedenen Saatmischungen ausgesät.](https://wild-bienen.at/wp-content/uploads/2023/06/DSCF0534-768x512.jpg)
![Aussaat der verschiedenen Saatmischungen.](https://wild-bienen.at/wp-content/uploads/2023/06/DSCF0539-768x512.jpg)
![Frisch angelegte Blühflächen 1-3.](https://wild-bienen.at/wp-content/uploads/2023/06/DSCF0569-768x512.jpg)
![Frisch angelegte Blühfläche 4.](https://wild-bienen.at/wp-content/uploads/2023/06/DSCF0570-768x512.jpg)
![Blick auf das Bienenhaus und die frisch angelegte Blühfläche 1. - Nun heißt es warten - denn im ersten Jahr bilden mehrjährige Pflanzen nur Rosetten und kommen noch nicht zur Blüte. In der Zwischenzeit wird an den Nistmöglichkeiten weiter gearbeitet. Wir bleiben dran !](https://wild-bienen.at/wp-content/uploads/2023/06/DSCF0582-768x512.jpg)
Zusammen mit dem Naturgartenplaner und Gärtnermeister Eugen Sturmlechner (wastlblueht@gmail.com) und der Blühflächenexpertin Simone König (einfach-naturnah.at) wurde die Anlage verschiedener Blühflächen geplant. Bei der Umsetzung wirkten Schüler:innen und Lehrer des BSBZ, Schulwart Michael Biedermann, sowie Freiwillige aus den beiden Kursjahren tatkräftig mit.
Eckdaten:
- 5 verschiedene Blühflächen, eine davon in 4 weitere Versuchsflächen unterteilt (Ziel: Wiesenumwandlung)
- Fläche: ca. 350 m2
- Material: Kopf-Kies Beton (Kies, Sand), Ländle Erde (Grünschnittkompost), Stauden Kopf in Sulz (Initialpflanzen), UFA und Syringa (Saatgut)
- weitere Infos – siehe Fotos